Ich lerne ja eigentlich Industriekauffrau und bin zurzeit in der Dispositon bei Nehlsen-Plump. Heißt wir beschäftigen uns hier hauptsächlich mit der Aufgabe, Aufträge, die vom Vertrieb angelegt werden auf die einzelnen Fahrzeuge zu setzen. Sprich Fahrten zu planen. Dabei wird darauf geachtet, dass man möglichst viele Aufträge in einem Umkreis von der gleichen Sorte bzw. Art des Abfalls effizient durchplant.
Um diese Abläufe zu verstehen und überhaupt zu wissen, was zum Teufel tue ich da eigentlich, bin ich zum ersten mal auf einem LKW mitgefahren. Jeden Tag eine andere Tour.
Sieb-und Rechenguttour
Montag die Sieb-und Rechenguttour, das sind Abfälle die bei den Klärwerken gesammelt werden. Sogenannte Rückstände, die beim Sieben zurückbleiben oder von Bakterien nicht zersetzt werden. Also eine reine Tour von Kläranlage zu Kläranlage.
ÖVB+Ölfiltertour
Die zweite Tour am Dienstag, war die ÖVB+Ölfiltertour. Unter dieser Kategorie fallen ölverschmutzte Betriebsmittel, wie in Öl getränkte Lappen oder andere Materialien, an denen Öle oder Schmiermittel festzustellen sind. Bei dieser Tour waren wir auch bei der Bundeswehr in der Nähe von Cuxhaven. Dort haben wir alte Heizölfässer aus dem 2. Weltkrieg abgeholt. Das war sehr interessant. Weil diese gesichert werden mussten. Mit sogenannten Bergungsfässern. In denen die alten Heizölfässer reingestellt und verschlossen wurden. Damit sie während des Transports nicht auslaufen und so eventuelle Umweltschäden vermieden werden. Diese Ladung muss auch am LKW besonders gekennzeichnet werden. Mit Gefahrgutnummern und Symbolen.
Sattelzug
Die tritte Tour mit dem Sattelzug+Anhänger bestand erst aus Laugen und anderen Basen die vorerst bei Märtens in Hemelingen abgeladen werden mussten. Eine Betriebsstätte, die sich speziell damit beschäftigen kann und darf. Denn dafür braucht man besondere Zulassungen und Zertifikate. Hier werden Säuren, Basen oder auch Laugen aufbereitet und neutralisiert. Weiter ging die Fahrt Richtung Oldenburg. Bei der ich nebenbei Betriebsstätte Bookholzberg und Oldenburg kennenlernen konnte. Hier wurden Druckereien abgefahren, die mit Farben, Lacken und Lösemittel arbeiten.
Ich muss sagen, ich habe den Beruf des Kraftfahrers unterschätzt. Dieser Beruf ist doch anspruchsvoller als gedacht. Gerade im Bereich des Sonderabfalls. Hier müssen besondere Richtlinien bezüglich Transport, Aufbewahrung oder Kennzeichnung beachtet werden. Klar hat man da irgendwann auch Routine drin, aber das ist schon nicht so ohne. Kleine Fehler können hier zu großen Strafen führen, deswegen beansprucht jeder Auftrag höchste Konzentration und Aufmerksamkeit. Abgesehen von den Aufgaben und den unterschiedlichsten Kunden von Bremerhaven bis Süd-Oldenburg, sind die Fahrer auch echt gut drauf. Ich konnte einiges mitnehmen, habe viel erfahren und konnte mir einen guten Überblick verschaffen. Das ist wirklich ne gute Sache bei der Firma Nehlsen. Man hat die Chance ganz viele Einblicke zu bekommen.
Bewirb dich und versuche auch Du dein Glück – es lohnt sich wirklich!