Wer kennt nicht die Sendung, in dem sich über Jahre angesammelte Werke auf dem Dachboden und im Keller liegen. Die Rettung naht, der Trödeltrupp kommt und greift den Leuten unter die Arme. Mit zahlreichen freiwilligen Helfern werden ganze Häuser leer geräumt, entsorgt und so manches noch zu barer Münze gemacht! Dieses Mal startete der Trödeltrupp in Bremen mit dem Trödler Marco Heuberg.
Zum Trödler:
Marco arbeitet in der Bremer Comic-Mafia, dem zweitgrößten Comicladen Deutschlands hier in Bremen. Wir selbst waren bei ihm im Laden und waren überwältigt von dem riesigen Angebot. Im Gespräch mit ihm stellte sich heraus, dass er sein Hobby zum Beruf gemacht hat.
„Bereits mit 15 Jahren ging ich regelmäßig zu Flohmärkten und verkaufte meine Sachen für neue. Von alten Comicheften, bis hin zu alten Werbeschildern. Damals musste ich noch die Sachen mit dem Fahrrad hinschleppen“, sagte Marco mit einem breiten Grinsen. „Mir macht mein Beruf tierisch Spaß. Natürlich ist es auch des Öfteren anstrengend, aber ich würde auch nicht zum Trödeltrupp gehen, wenn ich das nicht in Kauf nehmen würde.“ Seit Oktober 2014 ist er für den Trödeltrupp unterwegs, bisher ganze 34 Mal und das deutschlandweit, bis ins tiefste Niederbayern.
Nehlsen ist selbstverständlich dabei:
Am 3. Juni durften wir auch helfen! Bei der Herrin des Hauses ist kurz zuvor der Mann gestorben und hinterließ die Kellerräume voller Trödel. Wir trafen uns mit den zahlreichen freiwilligen Helfern in der Nähe des Hauses und Pascal, unserem Berufskraftfahrer, gut versteckt, denn die Familie wusste nichts von unserem Kommen. Hingegen anderer Meinungen ist der Besuch wirklich eine Überraschung für die Familie, auch gibt es für Sendungen wie diese kein Drehbuch! Auch Marco erzählte uns, dass er nichts weiter weiß, als einen Namen und eine Adresse. Er selber sagt „man weiß nie, welche Schätze man findet“. Die größte Herausforderung jedoch ist für ihn, die Leute dazu zu bringen, sich von ihrem Trödel zu lösen. Meist verbinden die Menschen wertlose Sachen mit schönen Erinnerungen, selten sehen sie die Belastung, die sie dadurch haben. „Man benötigt da etwas Feingefühl bei den Leuten, um sich in ihre Lage hinein versetzen zu können und ihre Lage zu verstehen, in der sie sich befinden“ betonte Marco. Erst am Ende, wenn der Zahltag kommt, freuen sie sich über das viele Geld. Die Erlöse aus dem Verkauf der Sachen gehen eins zu eins an die Familie, und das ist meist nicht wenig, was da zusammen kommt.
Wir freuen uns, dass wir der Familie helfen konnten.
Das war’s von mir, bis zum nächsten Mal!