„Wir machen die Welt jeden Tag ein bisschen besser“ – unser Vorstand Oliver Groß im Interview

Moin zusammen,
Fiona und ich aus dem zweiten Ausbildungsjahr hatten vor Kurzem die Möglichkeit ein Interview mit unserem neuen Vorstandsvorsitzenden Oliver Groß zu führen. Oliver Groß ist seit dem ersten September diesen Jahres als CEO in der Nehlsen-Gruppe dabei. Er ist 48 Jahre alt, hat drei Kinder und ist, das kann ich schon mal vorwegnehmen, absolut fußballbegeistert. Wir haben ihm zu den Themen Privates, Ausbildung und Nehlsen allgemein ein bisschen auf den Zahn gefühlt.

“Die Zeit ist kurz, der Raum ist klein, um da zu bestehen, musst du beidfüßig sein”

Wie alt waren Sie, als Sie Ihren ersten bezahlten Job antraten?
14 Jahre jung. Ich habe damals Zeitungen ausgetragen –  jeden Tag außer sonntags.

Wie würden Sie sich selbst in einem Wort beschreiben?
Zielstrebig.

Lieblingsessen?
Spaghetti mit Hackfleischsoße. Aber außer Bounty esse ich, wenn ich ehrlich bin, alles gerne.

Was waren früher Ihre liebsten Schulfächer?
Mathe und Physik.

Geben Sie uns ein schlaues Motto mit auf den Weg?                                                        Wie man im Fußball so schön sagt: “Die Zeit ist kurz, der Raum ist klein, um dazu bestehen, musst du beidfüßig sein.” (grinst)

Wofür würden Sie mitten in der Nacht aufstehen?
Fußballspiele (lacht).

Welchen Satz hassen Sie am meisten?
Jeden Satz mit „eigentlich“.

Für welche drei Dinge in Ihrem Leben sind Sie am dankbarsten?
1. Gesundheit
2. Dass ich meine Frau habe kennen lernen dürfen sowie unsere drei gesunden Söhne
3. Dass mein Vater, als er mich mit 6 Jahren aufforderte, mir einen Fußballverein in der Bundesliga auszusuchen, von Norden Richtung Leverkusener Kreuz gefahren ist. Denn dort stand Köln. So bin ich zum fanatischen Köln-Fan geworden. Stellen Sie sich mal nur vor, er wäre von Süden gekommen. Dort stand Düsseldorf. Gar nicht auszudenken. (lacht).

“Deswegen passt Nehlsen wie die Faust aufs Auge zu mir”

Warum machen Sie heute den Job, den Sie heute machen?
Gelernt habe ich Speditionskaufmann. 2008 bin ich in die Recyclingbranche gewechselt und glücklich darüber, denn ich bin der Meinung, dass wir durch unsere Arbeit in der Branche die Welt jeden Tag ein bisschen besser machen.

Ich bin vom Herzen gerne in der Recyclingbranche – Recycling und Entsorgung bringen die Welt ein bisschen weiter.  Ich bin jetzt bei Nehlsen, weil die Firmen-DNA meinem Ansatz entspricht: gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter, gleichzeitig innovatives Denken in Stoffströmen, denn Entsorgung bedeutet, dass wir aus dem, was wir abholen, etwas Neues schaffen. Deswegen passt Nehlsen wie die Faust aufs Auge zu mir. Die Firma passt perfekt. Schon länger bin ich mit Peter Hoffmeyer bekannt und Nehlsen und ich haben die gleichen Ziele: die vom Kunden zu entsorgenden Reste in Rohstoffe zu verwandeln und diese zu vermarkten. Es gibt nicht viele Recycler, die in dieser Kette denken. Ich hoffe, dass ich Nehlsen mit meinen persönlichen Erfahrungen und meinem Einsatz weiterbringen kann. Deswegen stimmte es genau hier und jetzt!

Wo sehen Sie das Unternehmen in fünf Jahren?
Noch stärker in der Region, unsere Marktpräsenz können wir noch verstärken. Noch stärker im Transformieren von Rohstoffen. Da haben wir bereits jetzt schon viele Projekte gestartet, die wir nun konsequent umsetzen müssen. Auf die richtigen Stoffströme setzen. Sich um Organic im großem Sinne konzentrieren. Nehlsen muss sich um die Transformation von Kunststoffen in den Produktionskreislauf kümmern. Das ist schwer und viele Unternehmen sind daran schon gescheitert, wir müssen es aber angehen..

Wie sieht ein gelungener Arbeitstag aus?
Der Kontakt zu den Menschen ist mir wichtig. Ohne Kontakt zu diesen wäre ein Arbeitstag nicht gelungen.

Was ist der Schlüssel zum Erfolg?
Zuhören und fleißig sein. Zuhören nicht des Zuhörens wegen, sondern um so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Wer dann noch fleißig ist, kann schnell richtige Entscheidungen treffen.

“Hauptsache, ich habe meinen Tag verbracht – das wäre schrecklich”

Lesen Sie die Beiträge von Generation N?
Natürlich!

Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht der Azubi-Blog von Generation N?
Extrem wichtig. Wir haben die Thematik der nicht mehr geburtenstärksten Jahrgänge. Es muss um die besten Köpfe gebuhlt werden. Dementsprechend müssen wir das auch auf den Plattformen machen, auf denen die jungen Menschen unterwegs sind.

Was macht für Sie einen „guten Azubi“ aus?
Der für das Unternehmen/ die Arbeit brennt und seine Ausbildung wirklich aus Leidenschaft macht. Man sollte den Job erlernen, weil er einen mit Begeisterung packt und dementsprechendes Engagement für das Unternehmen haben. Während der Ausbildung geht es nicht darum, diese nebenbei zu machen – nach dem Motto: “Ich gehe morgens um acht Uhr zur Arbeit und Hauptsache, ich habe meinen Tag verbracht” – das wäre schrecklich.

Was macht in Ihren Augen die Nehlsen-Gruppe zu einem „Top-Ausbildungsbetrieb“? Worin besteht der Unterschied zu anderen Unternehmen?
Dass alle Auszubildenden innerhalb der Nehlsen-Welt tagtäglich einen guten Beitrag leisten und etwas Gutes für die Umwelt tun. Wir machen die Welt jeden Tag ein bisschen besser.

Worin unterscheidet sich die Ausbildung, die Sie genossen haben, von der heutigen Ausbildung?
Gar nicht so stark, denn so alt bin ich auch noch nicht (lacht). Ich habe auch Leidenschaft vermittelt bekommen, ich war auch Feuer und Flamme für den Beruf, den ich erlernt habe. Es gab wesentlich weniger Geld, das ist wohl ein erheblicher Unterschied. Früher haben wir als Azubis „Lehrgeld“ gezahlt, man konnte davon gar nichts machen. Heutzutage könnten sich Auszubildende, wenn sie vernünftig haushalten und sich zusammenschließen, eine eigene Mietwohnung finanzieren.

Welche Tipps und Tricks haben Sie für uns Azubis?
Versuchen im Unternehmen viel herumzukommen. Nutzen Sie die Gelegenheit um rechts und links zu schauen. Fragen Sie nach, ob man sich beispielsweise mal die Sortierung anschauen darf und mal hinter einem Müllfahrzeug hinterherlaufen. Das heißt aber auch, dass man so oft wie möglich aus der Komfortzone rauskommen muss. Versuchen Sie etwas zu machen, was nicht leicht ist – das bringt Ihnen Weisheit.

Vielen Dank für das spannende Gespräch und dafür, dass Sie sich so viel Zeit für uns genommen haben, Herr Groß.

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