“Bis zum letzten Kronkorken” – Das Hurricane Festival mit der RNO

Heute berichte ich über meine drei abenteuerlichen Wochen, die ich in Scheeßel verbracht habe. Ich bin zurzeit bei der RNO Reinigungsservice Nord GmbH & Co. KG eingesetzt, welche eine Tochtergesellschaft von Nehlsen ist. Es ist mittlerweile das vierte Jahr, in dem die RNO beim Hurricane Festival für die Reinigung und Abfallentsorgung sorgt. Es ist allgemein unglaublich interessant zu sehen, was alles in der Vorbereitung und Nachbereitung dieses Festivals steckt. Rund 80 000 Besucher, die sich auf einer Fläche von ca. 200 Hektar verteilen, sind erwartet worden. Im Grunde genommen ist für die Festivalzeit eine kleine Stadt mit all ihren Ressourcen entstanden… Vom Pennymarkt, über die riesigen Bühnen, bis hin zu den Recyclingstationen und Tonnen, die die RNO gestellt hat — Hier sind definitiv viele Mitarbeiter am Werk.

Die Vorbereitung im Büro

Meine Arbeit hat Wochen vor dem Festival an meinem Arbeitsplatz hier in der Kap-Horn-Str. begonnen. Ich habe mich um die Bestellung von Materialien und allgemeiner Ausstattung kümmern müssen, die wir für die Zeit in Scheeßel benötigt haben. Darunter fallen z.B. Abfallgreifzangen, Arbeitskleidung und Fächerbesen. Außerdem habe ich die Pläne bestellt, auf der alle „Bezirke“ gekennzeichnet sind. Dadurch ist später gut geklärt worden, welche Anzahl an Tonnen, an welchen Standorten aufgestellt werden müssen.

Die Anreise

Eine Woche vor dem eigentlichen Festival haben wir unser Lager aufgeschlagen. Zu diesem Zeitpunkt sind wir zu siebt gewesen: sechs Männer und ich. Am Anreisetag haben wir unser Camp bezogen und eingerichtet. Unsere Schlafcontainer, Sanitärcontainer und auch Lagercontainer sind angeliefert worden, sodass unser neues Zuhause für die kommenden Wochen einzugsbereit gewesen ist. Unser abgezäuntes Lager hat auch unseren Fuhrpark, wie zum Beispiel unser Müllfahrzeug beherbergt. In der kommenden Woche hat nun die Aufgabe darin bestanden, alle Tonnen und Pressen auf dem Gelände zu verteilen. Dabei sind unter anderem 700 Tonnen (1,1 cbm) und ca. 33 Großraumbehälter aufgestellt worden. Da aber auch schon weitere Teile der Crew am Eichenring eingezogen sind, hat außerdem eine regelmäßige Müllabfuhr stattgefunden. An einem Tag bin ich bei solch einer Tour mitgefahren und habe dadurch meine ersten Blicke hinter die Kulissen werfen können. Darunter zählen die noch von Zelten unbewohnten Felder, die Bühnen im Aufbau und auch die Rückzugsorte der Bands.

Ansonsten haben meine Aufgaben darin bestanden, mich um die Betreuung im Camp zu kümmern. … Also im Grunde bin ich der Wachhund gewesen, sodass das Camp nie leer gestanden hat. Für den Fall, dass Lieferungen oder Fragen von externen Firmen angestanden haben, bin ich da gewesen. Außerdem bin ich die „Schlüsseltante“ unseres Fuhrparks gewesen. Wenn ein Kollege einen Schlüssel für ein bestimmtes Fahrzeug aus unserem Fuhrpark benötigt hat, hat er sich an mich gewendet. Im Großen und Ganzen hat meine Aufgabe auch besonders darin bestanden, das Camp in Ordnung zu halten. Den Kühlschrank im Blick haben und einkaufen, Kaffee aufsetzen, putzen, Tische abwischen und auch mal kochen haben zu meinen täglichen Aufgaben gehört. Das mag etwas stumpf klingen, muss aber auch getan werden. Und ja, man kann auch daran Freude finden. Solange man mit den richtigen Kollegen zusammenarbeitet, gehen auch solche Aufgaben gut von der Hand. Abends haben wir dann immer zusammengesessen und den Tag beim Grillen ausklingen lassen. — Auch wenn ich glaube, nach der Zeit in Scheeßel als erstes einen „Grill-Entzug“ durchlaufen zu müssen. 😉

Das Festival

Bis zum Beginn hatten wir zwischenzeitlich 30 Grad Außentemperatur. Aber wie soll es auch anders sein: Pünktlich zum Festivalstart am 22.06.2017 ist die erste graue Wolke über Scheeßel gezogen. – Hurricane-Tradition! Ich bin während der Festivalzeit mit Freunden privat vor Ort gewesen. Für meine Kollegen und die Mitarbeiter der Firma ProCertus, die nun auch angereist sind, ist es währenddessen an die Reinigung gegangen. Zwei Kolleginnen aus der Marketingabteilung sind für diese Zeit ebenfalls angereist und haben viele Fotos gemacht.

Hurricane TonnenHurricane Müllfahrzeug bei Nacht

Das Chaos

Die Felder nach der Festivalzeit zu sehen ist wirklich irre. Überall liegen zerstörte Zelte, Pavillions und unendlich viel anderer Abfall auf dem Boden. Kronkorken, Verpackungen, Essensreste,… soweit das Auge reicht. Und dieses Chaos muss jetzt beseitigt werden! Mit Kranwagen, Treckern und Baggern sind die Abfälle zusammengeschaufelt und in Mulden abtransportiert worden. Kleinere Abfälle sind händisch mit Tüten und Zangen eingesammelt und anschließend entsorgt worden. Mir hat zuerst die Vorstellungskraft gefehlt, dass die Felder jemals wieder von dem Abfall befreit sein können. Ich bin aber eines besseren belehrt worden: Nach 7 Tagen Reinigung im Schichtsystem konnten fast alle Felder wieder beackert werden.

Hurricane Bagger

So sehr ich mich auch wieder auf mein eigenes Bett gefreut habe, habe ich Scheeßel mit einem weinenden Auge verlassen. Die Zeit vor Ort mit meinen Kollegen hat mir viel Spaß bereitet, das Erlebte werde ich ganz bestimmt nicht vergessen! Gesehen zu haben, was alles an Organisation, Aufbau und Abbau anfällt, ist wirklich spannend gewesen. All die Arbeit, die in das Hurricane hineingesteckt worden ist, weiß ich jetzt erst recht zu schätzen.

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